Bestimmung des optimalen Margenniveaus

Willkommen in der Meisterklasse der Preisgestaltung! Sie haben die Grundlagen gemeistert, Ihre Strategien etabliert und jetzt ist es an der Zeit, sich mit fortgeschrittenen Methoden auseinanderzusetzen. Diese Techniken sind für diejenigen gedacht, die ihre Preisstrategie weiter verfeinern und maximalen Erfolg erzielen möchten.

  • Ihr Produktportfolio ist strukturiert und in sinnvolle Gruppen unterteilt, wobei jede Gruppe eine definierte Mindestmarge hat.
  • Sie sind in der Lage, grundlegende Regeln zu erstellen und Preisänderungen direkt in den Online- Shop zu übertragen.
  • Ihr Produktteam versteht das Konzept der dynamischen Preisgestaltung und nutzt es aktiv zur Optimierung der Preise.

In den ersten Kapiteln, in denen wir erklärt haben, wie man Produktgruppen einrichtet und segmentiert, haben wir empfohlen, dass jede Gruppe eine definierte Marge haben sollte.Die Festlegung der prozentualen Marge ist oft eher eine strategische Geschäftsentscheidung als eine präzise kalkulierte Analyse – besonders dann, wenn eine Gruppe nur wenige verkaufte Einheiten enthält. Für den Start ist dieser Ansatz jedoch völlig angemessen.

Eine fortgeschrittene Methode zur Bestimmung der optimalen Marge besteht darin, verschiedene Werte auszuprobieren und anzupassen. Klassischerweise wird für einen bestimmten Zeitraum eine Marge getestet, bevor sie angepasst und auf die gesamte Produktgruppe übertragen wird.

Mehr Details zu einer präziseren Bewertung der Preisgestaltung finden Sie im Kapitel Bewertung der Preisgestaltung.

Aber was tun, wenn es an ausreichenden Daten fehlt oder nicht genügend Raum für Tests vorhanden ist? In diesem Fall gibt es spezielle Umfragen, die dabei helfen können, eine optimale Marge zu ermitteln. Ein Beispiel ist das Van Westendorp Price Sensitivity Model (PSM), das unter anderem in Forbes beschrieben wird.

Dieses Modell verwendet vier einfache Fragen zu einem bestimmten Produkt und wird häufig für neu eingeführte Artikel genutzt. Es hilft zu verstehen, wann ein Produkt als:

  1. zu teuer
  2. teuer
  3. günstig
  4. zu billig wahrgenommen wird.

Basierend auf den Antworten wird eine Verteilungsfunktion der vier Preiskurven erstellt – ihr Schnittpunkt liefert wertvolle Einblicke in die Preiswahrnehmung

Natürlich ist das PSM-Modell kein Allheilmittel. Falls Sie es anwenden, empfehlen wir einen „Sanity Check“ durch den Vergleich mit ähnlichen Produkten. Ebenso lassen sich auch andere Modelle nutzen, z. B. Gabor Granger. Letztendlich wird kein Modell so aussagekräftig sein wie ein echter Markttest.

Um diesen Abschnitt vollständig abzurunden, fügen wir noch eine akademische Perspektive hinzu: Bei der Festlegung der Marge kann auch die übergeordnete Strategie und Marktpositionierung eine Rolle spielen. In den meisten Fällen bewegt man sich dabei zwischen zwei Extremen:

Penetration pricing

Eine Strategie, die häufig von Discounter-Ketten oder aggressiven Retailern genutzt wird, um in neue Märkte einzutreten. Einfach ausgedrückt: Sie setzen auf den niedrigsten Preis in der Hoffnung, viele Kunden anzuziehen, die vor allem auf den Preis achten.

Price skimming - Abschöpfungsstrategie

Eine Strategie für Premium-Marken mit hoher Wettbewerbsfähigkeit – sei es durch starke Markenpräsenz oder Produktqualität. Sie wird oft bei Privat Labels eingesetzt, wobei anfangs ein hoher Preis angesetzt wird, der dann schrittweise gesenkt wird.

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